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Die eigene grüne Oase schaffen

Urban und Smart Gardening mitten in Berlin

In der hektischen und oft betriebsamen Großstadt Berlin sehnen sich viele Menschen nach einem Stück Natur und Grün, das sie ihr Eigen nennen können. Glücklicherweise gibt es eine wachsende Bewegung...

In der hektischen und oft betriebsamen Großstadt Berlin sehnen sich viele Menschen nach einem Stück Natur und Grün, das sie ihr Eigen nennen können. Glücklicherweise gibt es eine wachsende Bewegung des "Urban und Smart Gardening" in Berlin, die es ermöglicht, selbst in begrenztem Raum eine grüne Oase zu schaffen. Egal, ob ihr in einem Apartment, einem Loft oder einem WG-Zimmer lebt – in dieser pulsierenden Metropole gibt es zahlreiche kreative Möglichkeiten, die Stadt in einen lebendigen Garten zu verwandeln. In diesem Artikel werden wir euch zeigen, wie ihr in Berlin euren eigenen natürlichen Rückzugsort gestalten könnt.

Das sagt die Statistik

Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. vertritt 66.134 Kleingartenpächter, zusammengeschlossen in 736 Kleingartenanlagen, sowie 137 Siedler und Eigenheimbesitzer. Die kleingärtnerisch genutzte Fläche in Berlin beträgt ca. 2.900 Hektar und nimmt somit rund 3 Prozent der gesamten Stadtfläche ein. Davon sind ca. drei Viertel im Eigentum des Landes Berlin. Keine vergleichbare Metropole hat eine so große Anzahl an nutzbaren Gärten im unmittelbaren Einzugsbereich der Innenstadt.

Keine Frage, Berlin punktet mit unzähligen Vorteilen – und die vielen Gärten zählen definitiv dazu. Am Ende geht es nun darum, wie sich dies in der Praxis umsetzen lässt und wie jeder ein wenig mehr Grün in seine Umgebung bringen kann.

Begriffsdefinition „Urban Gardening“

Urban Gardening ist privates oder gemeinschaftliches Gärtnern auf kleinen, oft vernachlässigten Flächen mitten in der Stadt oder auf dem eigenen Balkon. Der Schwerpunkt liegt auf sinnstiftender Tätigkeit, umweltschonender Produktion und bewusstem Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse.

Alles, was man dafür braucht, ist eine kleine Anbaufläche, große Lust auf selbst gezogene Pflanzen und ein wenig Kreativität. Ob auf der Dachterrasse, dem Innenhof oder dem Balkon – kleine Kräuter- und Gemüsebeete finden überall ihren Platz und die meisten Arten gedeihen auch problemlos in Pflanzkübeln oder Kisten.

Urban Gardening hilft das Klima in den Städten zu verbessern, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und kann sogar einen Beitrag zur Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln leisten. Dass Gärtnern entspannt und gut für die Psyche ist, wissen wir schon länger.

Viele Studien zeigen außerdem, dass Urban Gardening für alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (die soziale, die ökologische und die wirtschaftliche Dimension) positive Impulse für die Stadtentwicklung bringen kann.

Bereits vor fast 40 Jahren bildeten sich in New York die ersten sogenannten community gardens, in denen sich die lokale Öffentlichkeit zusammenfand und vermehrt Nachbarschaftskontakte zustande kamen.

Begriffsdefinition „Smart Gardening“

Smart Gardening bezieht sich auf die Integration von moderner Technologie und Daten in den Gartenbauprozess. Dies kann die Verwendung von Sensoren zur Überwachung von Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Lichtintensität, die Automatisierung von Bewässerungssystemen oder die Nutzung von Smartphone-Apps zur Pflanzenpflege und Gartenplanung einschließen. Smart Gardening zielt darauf ab, die Effizienz, Produktivität und Nachhaltigkeit des Gartenbaus zu steigern, indem es Daten und Technologie nutzt, um Pflanzen optimal zu versorgen.

In einer Zeit, in der Technologie nahezu alle Aspekte unseres Lebens durchdringt, hat sie auch einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie wir unsere Gärten gestalten und pflegen. Willkommen also in der Welt des "Smart Gardening", einer aufregenden neuen Entwicklung, die die Art und Weise, wie wir unsere Pflanzen hegen und pflegen, grundlegend verändert.

Smart Gardening verbindet die Schönheit und Ruhe der Natur mit der Präzision und Effizienz der modernen Technologie. Es ermöglicht uns, unsere Gärten auf eine Weise zu betreuen, die nicht nur unsere Pflanzen gesund und glücklich hält, sondern auch unsere Zeit und Ressourcen besser nutzt.

urban gardening pflanzenkasten
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Die Magie des Stadtlebens mit grünem Flair

Urban Gardening ist auch indoor möglich Hier sind einige Möglichkeiten, wie ihr Urban Gardening indoor umsetzen könnt:

Fensterbrett-Gärten: Nutzt Fensterbretter, um Pflanzen in Töpfen oder Behältern anzubauen. Dies ist besonders für Pflanzen geeignet, die viel Licht benötigen, wie Kräuter oder kleinere Gemüsesorten. Stellt sicher, dass eure Pflanzen ausreichend Sonnenlicht erhalten.

Vertikale Gärten: Vertikale Gärten sind eine großartige Möglichkeit, Pflanzen in Innenräumen anzubauen. Ihr könnt vertikale Pflanzsysteme verwenden, um eine Vielzahl von Pflanzen an Wänden oder in Regalen zu platzieren.

Hydrokultur und Aquaponik: Diese Methoden ermöglichen den Anbau von Pflanzen ohne Erde, was sie besonders für den Indoor-Gartenbau geeignet macht. Man kann hydroponische oder aquaponische Systeme in Innenräumen einrichten und verschiedene Pflanzenarten anbauen.

Pflanzenlampen: Wenn natürliches Licht in euren Innenräumen begrenzt ist, stellen Pflanzenlampen oder LED-Pflanzenlichter das notwendige Lichtspektrum für das Pflanzenwachstum bereit.

Kräutergarten in der Küche: Pflanzt Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Minze und Koriander in Töpfen oder Kräutergärten in eurer Küche. Dies ermöglicht nicht nur eine bequeme Ernte, sondern verleiht eurer Küche auch frisches Aroma.

Terrarien und Sukkulenten: Wenn ihr nur begrenzten Platz zur Verfügung habt, dann entscheidet euch für kleinere Pflanzen wie Sukkulenten oder die Gestaltung von Terrarien. Diese Pflanzen sind pflegeleicht und passen gut in Innenräume.

Smart Gardening ist ebenfalls indoor möglich und bietet viele Vorteile für Menschen, die in städtischen Umgebungen oder in Häusern mit begrenztem Platz leben. Indoor Smart Gardening ermöglicht es euch, das Wachstum von Pflanzen in Innenräumen zu optimieren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Smart Gardening in Innenräumen umgesetzt werden kann:

Automatisierte Bewässerungssysteme: Die Verwendung intelligenter Bewässerungssysteme überwachen den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und bewässern eure Pflanzen automatisch, wenn sie es benötigen. Diese Systeme können über Apps gesteuert werden, sodass ihr die Bewässerung von eurem Smartphone aus anpassen könnt.

LED-Pflanzenlichter: Für den Innenanbau von Pflanzen, insbesondere von Licht liebenden Pflanzen wie Tomaten oder Kräutern, kann man LED-Pflanzenlichter verwenden. Diese Lichter bieten das spektrale Licht, das Pflanzen benötigen, um zu wachsen, und ihr könnt deren Intensität und Dauer steuern.

Smarte Sensoren: Sensoren für Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2 helfen, das ideale Mikroklima für eure Pflanzen in Innenräumen zu schaffen. Diese Sensoren können Daten sammeln und euch Empfehlungen zur Anpassung der Umweltbedingungen geben.

Smartphone-Apps: Es gibt zahlreiche Smartphone-Apps für Smart Gardening, die euch dabei helfen, euer Indoor-Gartenprojekt zu planen und zu verfolgen. Diese Apps können euch auch Benachrichtigungen und Ratschläge zur Pflege eurer Pflanzen senden.

Indoor Smart Gardening bietet nicht nur die Möglichkeit, frisches Gemüse und Kräuter das ganze Jahr über anzubauen, sondern es ist auch eine unterhaltsame und lehrreiche Aktivität. Es ermöglicht euch, die Bedingungen in eurem Indoor-Garten genau zu kontrollieren und die besten Ergebnisse zu erzielen, unabhängig von den äußeren Umständen.

Herausforderungen beim Gärtnern auf begrenztem Raum

Gerade, wenn Pflanzen in Kübeln oder Balkonkästen kultiviert werden, ist die Nährstoffversorgung ein wichtiger Punkt. Denn hier müssen die Gewächse mit dem begrenzten Platz auskommen.

Das Umtopfen von Pflanzen in regelmäßigen Abständen ist ein wichtiger Schritt in der Pflege von Zimmerpflanzen und im Gartenbau. Dieser Vorgang ist notwendig aus verschiedenen Gründen:

Wurzelwachstum begrenzt: Wenn die Wurzeln einer Pflanze den vorhandenen Platz im aktuellen Topf vollständig ausfüllen, kann dies das Wachstum der Pflanze behindern und zu Wurzelbindungen führen.

Erschöpfung des Bodens: Der Boden in einem Topf kann sich im Laufe der Zeit erschöpfen, wodurch die Nährstoffe verbraucht werden. Das Umtopfen ermöglicht es, frischen Boden mit Nährstoffen zur Verfügung zu stellen.

Luftzirkulation: Ein zu enges Wurzelsystem kann die Luftzirkulation behindern, was zu Problemen wie Wurzelfäule führen kann. Das Umtopfen verbessert die Luftzirkulation und verringert das Risiko von Krankheiten.

Daneben können regelmäßige Düngergaben dazu beitragen, dass die Pflanzen ausreichend mit den benötigten Nährstoffen versorgt werden.

Kombination beider Ansätze

Während Urban Gardening sich auf die physische Schaffung grüner Räume in städtischen Umgebungen konzentriert, konzentriert sich Smart Gardening auf die Integration von Technologie und Daten, um den Gartenbau zu optimieren und zu verbessern. Beide Ansätze können jedoch kombiniert werden, um städtische Gärten zu schaffen, die nicht nur schön sind, sondern auch effizient und nachhaltig bewirtschaftet werden.

Urban Gardening gärtnern bild
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Urban Gardening gärtnern bild

Fazit

Inmitten der pulsierenden Großstadt Berlin haben wir eine Reise in die Welten des Urban Gardening und des Smart Gardening unternommen. Diese beiden Gartenkonzepte sind nicht nur Trends, sondern auch lebendige Ausdrücke der Verbindung zwischen der urbanen Lebensweise und der Natur. Sie ermöglichen es den Menschen, in begrenztem Raum grüne Oasen zu schaffen und die Vorteile des Gärtnerns zu genießen, selbst wenn sie inmitten von Beton und Stahl leben.

 

Beide Ansätze, Urban Gardening und Smart Gardening, ergänzen sich auf vielfältige Weise und bieten den Bewohnern Berlins und anderen Großstädten die Möglichkeit, ihre Umgebung zu verschönern, gesunde Lebensmittel anzubauen, die Umwelt zu schützen und ein tieferes Verständnis für die Natur zu entwickeln. Letztendlich zeigen uns diese Gartenkonzepte, dass die Verbindung zur Natur inmitten der städtischen Hektik möglich ist.